Er diente wie seine historischen Vorgänger zwar zur Beruhigung – erstmals aber hatte er außerdem eine mundgesundheitliche Aufgabe, nämlich den Schutz der Kiefer vor Fehlbildungen. Bis heute, so die Initiative Kiefergesundheit, hat sich dieser moderne Schnuller ständig weiterentwickelt. Während in den Anfangsjahren die neu entwickelte Gummiblase, an denen die Kinder ihre innere Unruhe „abarbeiten“, recht groß war, sind moderne Schnuller mit weitaus kleinerem „Innenleben“ ausgestattet. Das folgt dem zahnmedizinischen Wissen, dass alles, was längere Zeit zwischen den Zähnen gehalten wird, klein und passgenau sein sollte.
Bei falschem Schnuller droht „Lutschbiss“
Nur wenn der Schnuller die Lage der Kiefer und auch der Zunge nicht verändert, kann sich alles ordnungsgemäß entwickeln und den Milchzähnen den richtigen Standort bieten. Drückt ein übergrosser Schnuller über längere Zeit den Oberkiefer nach vorn, entwickelt sich meistens ein so genannter „Lutschbiss“: Die oberen Zähne stehen vor und berühren die Unterkieferzähne nicht mehr – manchmal entwickelt sich ein regelrechtes Loch zwischen Ober- und Unterkiefer, das wie ein festgewachsenes „Schnuller-Tor“ wirkt. Noch schwerwiegender sind Kieferveränderungen, die vom dicken Daumen als Nuckelalternative kommen: In diesem Fall wird der Oberkiefer nach vorn gedrückt und gleichzeitig auch noch der Unterkiefer nach hinten. Eine spätere kieferorthopädische Korrektur ist meist unvermeidlich. Die Initiative Kiefergesundheit weist darauf hin, dass die Auswahl an Schnullern heute sehr groß ist und sich Eltern nicht durch lustige Farben oder Spielereien verführen lassen sollten: Wichtiger sei die Auswahl nach den gleichen Kriterien, die auch die Erfinder vor 60 Jahren zu ihrer Entwicklung angetrieben hat: „kiefergerecht“ soll er sein, und den Kiefer natürlich formen.
Wer unsicher ist, wie ein guter Schnuller aussieht, kann sich dies von jedem Kieferorthopäden zeigen lassen. Mehr Kiefergesundheits- und Schnullertipps: www.milchzahnseite.de.
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