Vorliebe für Süßes

München (humannews) – Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass die Vorliebe für Süßes bei Kindern biologische Gründe hat. „Kinder brauchen in der Wachstumsphase besonders viele Kalorien, deshalb ergibt es Sinn, dass sie kohlenhydratreiche und süße Nahrung bevorzugen, die ihnen schnell Energie zur Verfügung stellt. Doch vor dem Hintergrund umfangreicher Angebote an Naschereien kann dies auch das Risiko für Übergewicht erhöhen. Eltern sollten deshalb frühzeitig Einfluss darauf nehmen, indem sie bereits Vorschulkindern Alternativen anbieten“, empfiehlt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Professor Susan Coldwell und ihre Kollegen von der Universität Washington und dem Monell Chemical Senses Center gingen der Frage nach, warum Kinder eher zu stark Zuckerhaltigem greifen als Erwachsene und warum sich dieses Essverhalten ungefähr im Alter von 16 Jahren ändert. Sie untersuchten dazu mehr als 140 Kinder zwischen 11 und 15 Jahren. Die Geschmacksexperten boten ihnen sechs Mixgetränke an, deren Zuckeranteil sich immer mehr steigerte. Auf einer Skala von eins bis fünf sollten die jungen Probanden die Shakes beurteilen. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass diejenigen Kinder, die das größte Knochenwachstum aufwiesen – gemessen über einen Faktor im Urin -, zu den süßesten Shakes griffen. Sobald der Wachstumsfaktor im Urin geringere Werte zeigte, verringerte sich auch die Tendenz zu Süßem. Sexualhormone und die Pubertät hatten darauf anscheinend keinen Einfluss.
„Kinder sollten am besten täglich Obst oder Gemüse zu sich nehmen. Führen Eltern zuerst ‚süßes‘ Gemüse wie Karotten oder ‚süßes‘ Obst wie Bananen ein, so kann dies hilfreich sein. Sie dürfen nicht gleich aufgeben, wenn Kinder zunächst bestimmte Obst- und Gemüsesorten ablehnen. Zwang sollten sie aber auf keinen Fall ausüben. Kinder bevorzugen neben dem süßen Geschmack auch kohlehydratreiche Nahrung wie Nudeln oder Reis. Beim Salat sollten Eltern erst einmal nicht bitteren Rucola oder Radicchio anbieten, sondern Rohkostsalat, beispielsweise mit Weißkohl“, empfiehlt Dr. Fegeler.
Weitere aktuelle Informationen rund um das Thema „Kindergesundheit“ unter kinderaerzte-im-netz.de.





Bildquelle: Techniker Krankenkasse


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