Mega-Beautytrends 2010

An welchen Projekten forscht und arbeitet die Beauty-Industrie und mit welchen neuen Wirkstoffen, Technologien und Innovationen für Haut und Haare beschäftigt sie sich derzeit hinter verschlossenen Türen? Diesen Informationen sind wir nachgegangen und haben bei Spezialisten für die Trendforschung und für Marketing nachgefragt.
So meint Jeanine Recckio, Beauty-Zukunftsforscherin für Mirror Inc. Curious aus den USA voraussehen zu können, dass „In naher Zukunft Schönmacher aus dem Kühlschrank deutlich mehr an Bedeutung gewinnen werden und demnächst intelligente Inhaltsstoffe, die speziell an die individuelle DNA angepasst sind für noch mehr Hautaffinität und Verträglichkeit sorgen könnten. Nach ihren Informationen wird derzeit auch, zumindest was den Friseurbereich angeht, an Lösungen gearbeitet, dass das Haare waschen, inklusive Kopfhautmassage von neuartigen „Haar-Waschmaschinen“ übernommen wird. Sie verrät uns auch noch einige Top Trends an denen gerade gearbeitet wird und sagt voraus, was sich in den nächsten Jahren auf dem Beauty-Markt tun wird.

Die neuen Inhaltsstoffe

Wachstumsfördernde Super-Peptide wie TGF beta (Transforming growth factor), gewinnen immer mehr an Bedeutung, da sie die Zellen zur Kollagenproduktion stimulieren. „Sobald wir mehr Informationen darüber haben, welche Arten gut für die Haut sind, wird es in der Forschung noch größere Fortschritte geben als bisher“, sagt Dr. Leslie Baumann, Direktorin des „Cosmetic Medicine and Research Institute“ der Universität Miami. Ebenfalls im Auge behalten sollte man den Wirkstoff Astaxanthin, ein Antioxidans, das bis zu 1000 Mal effizienter ist als Vitamin E. Es entstammt einer Algenart, hat ähnliche Vorzüge wie Vitamin A (wichtig für das Wachstum, Funktion und Aufbau von Haut und Schleimhäuten) und konnte in einer Studie Hyperpigmentierungen um über 40% reduzieren.
Probiotika für den Teint
Laut Mintel, einer in den USA führenden Marktforschungsgesellschaft, werden zukünftig immer mehr vorteilhafte Nahrungsmittel-Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Probiotika, die bisher nur in Joghurts zu finden sind, auch in Cremes und Seren eingesetzt werden. Probiotika sind die „guten Bakterien“, die das Wachstum „böser Bakterien“ hemmen, und bekannt für Ihre Eigenschaft, die Verdauung zu verbessern und das Immunsystem zu stärken. Nun scheint es möglich, dass die Bakterien äußerlich eingesetzt auch der Haut helfen können. Bald werden Sie in der Hautpflege zur Prävention gegen das „Aufblühen“ der Haut, mit kleinen Pickelchen oder Bläschen, Infektionen und Ekzeme eingesetzt. Einige Kosmetikkonzerne testen Probiotika auf ihre Anti-Aging-Eigenschaften, wie zum Beispiel die Verbesserung des Hauttonus, der Straffheit und der Kollagenproduktion. Da diese Wissenschaft noch in den Kinderschuhen steckt, gehen Dermatologen davon aus, dass noch viel geforscht werden muss, um eine Verbindung zwischen Probiotika und jugendlicher Haut herzustellen – also werden Sie Anti-Aging-Cremes mit bakteriellen Inhaltsstoffen frühestens nächstes Jahr in den Regalen stehen sehen.

LED auf dem Vormarsch!

Der Do-it-yourself-Trend hält an, vor allem, weil die wirtschaftliche Situation die Frauen dazu zwingt, nach günstigen Alternativen zu mehrtägigen Spa-Aufenthalten oder Kosmetikinstituts-Besuchen zu suchen. Nach dem Erfolg von LED-Strahlern für den Hausgebrauch, die Pickel verschwinden lassen und lästige Härchen entfernen, testen die Beauty-Konzerne nun ähnliche Licht- und Hitze-Technologien gegen Hautalterung. „Die Geräte verbessern angeblich den Hauttonus oder Falten, indem sie das Kollagen stimulieren, ähnlich den Lasern oder LED-Strahlern, die beim Dermatologen zu finden sind. Die ersten Modelle wurden auch schon in den Läden- in den USA – gesichtet, aber in der Entwicklung tut sich noch viel mehr“, sagt Dr. Leslie Baumann. „Die Frage ist, wie gut sie funktionieren, aber es sieht vielversprechend aus.“

Kosmetik aus der Waschmaschine – Ready-to-wear

Den europäischen Markt erobern gerade neue Arten des „cosmetic clothing“. Nach formgebender Unterwäsche mit Koffeinextrakten gegen Cellulite, wurde in Frankreich von Ahrt (www.ahrt-cosmetics.fr) eine neue Technologie entwickelt: Textillotionen, die für jede Kleidung geeignet sind und über die Kleidung die Wirkstoffe über den Tag verteilt an den Körper abgeben. Es gibt drei Arten von Lotionen: eine feuchtigkeitsspendende, eine gegen Cellulite und eine zur Erfrischung müder Beine. Diese werden einfach in die Waschmaschine gegeben. Während des Waschvorgangs legen sich die silikonumhüllten Mikrokapseln auf die Textilien. Sobald man die Kleidung anzieht, lösen sich die Silikone durch die Reibung auf und die Kapseln geben ihren Inhalt an die Haut ab, die diesen wie eine Creme oder Bodylotion aufnimmt.
Multi-Tasking Make-up
Gute Nachrichten in der Krise: Laut Mintel sind Beauty-Produkte immer noch unverzichtbar und werden weiterhin gekauft. „Die Kosmetikfirmen haben sich sofort den Anforderungen der Recessionistas angepasst“, sagt Taya Tomasella, Senior-Analystin der Mintel Beauty Innovation. „Effiziente und erschwingliche Mehrzweckprodukte erlauben den Frauen, ihrer Lieblingsmarke treu zu bleiben, aber mit reduzierten Kosten. Die Firmen konzentrieren sich auf Make-up und Gesichtspflege mit Mehrfachnutzen und -Leistung. Womit wir demnächst rechnen können: Anti-Aging-Wirkstoffe wie Peptide und seltene Antioxidantien werden fast überall enthalten sein – vom Rouge bis zum Lidschatten. Bereits auf dem amerikanischen Markt sind Concealer gegen Augenringe mit Peptiden, Anti-Aging-Lidschatten, die Fältchen minimieren, und Mascara, die die Wimpern länger und stärker wachsen lassen soll. Weitere Multi-Tasking-Make-up-Produkte werden ab Herbst erhältlich sein.





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