Bad Waldsee (humannews) – Viele Menschen erleben es Tag für Tag: Sie fühlen sich irgendwie ausgebrannt. Ein Zustand, den zirka 1,6 Millionen Deutsche sehr gut kennen, denn sie leiden an chronischer Erschöpfung, dem so genannten BurnOut-Syndrom. Hervorgerufen von Stress und Überforderung äußert es sich vor allem in Antriebslosigkeit, chronischen Schmerzen, permanenter Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Besonders Menschen, die im Berufsleben stehen, erleben einen immensen Erwartungsdruck. Bestenfalls soll alles schon gestern fertig gewesen sein.
„Viele Menschen können die Möglichkeit zur Entspannung nicht richtig nutzen“, weiß Dr. Vinzenz Mansmann, Chefarzt der NaturaMed Kliniken in Bad Waldsee und Deutschlands bekanntester Anti-Stress-Experte. „Am Wochenende wollen wir meist alles nachholen, wozu wir unter der Woche nicht gekommen sind: Kaffeetrinken mit der besten Freundin, den Wocheneinkauf erledigen, Papierkram abarbeiten und nebenbei das Chaos in der Wohnung beseitigen. Zeit zum Entspannen bleibt in der Regel nicht.“ Der Experte empfiehlt daher: „Nutzen Sie Ihren Urlaub, um einmal komplett abzuschalten, neue Energie zu tanken und den Alltag zu vergessen.“
Frage an den Experten: Wie wird der Urlaub zum Urlaub?
Dr. Mansmann: „Urlaub sollte Urlaub sein, also die Arbeit, sprich Laptop oder Ähnliches, sollte zu Hause bleiben. Wenn es sich aber nicht vermeiden lässt, dann muss die Arbeitszeit eingegrenzt werden. Auch sollte man sich in den ersten drei Tagen nicht sofort in Aktivitäten stürzen, sondern in Ruhe überlegen, was einem gut tut. Was entspannt, ist individuell verschieden. Für den einen können es Spaziergänge am Strand oder Wandern sein, für den anderen Sport, Yoga oder autogenes Training. Eine Metropole bietet mehr Reize als ein Urlaub auf dem Land. Essentiell ist aber, sich und die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen, sich nicht selbst zu kritisieren und die Ansprüche an die eigene Veränderungsfähigkeit nicht zu hoch schrauben.“
Bewusst in Prävention investieren
Laut repräsentativer Umfragen melden sich viele Arbeitnehmer aus Angst um ihren Arbeitsplatz nur noch krank, wenn es absolut unvermeidbar ist. Einige greifen sogar auf ihre Urlaubstage zurück, damit es im Kollegenkreis nicht sonderlich auffällt. Noch nie seit Beginn der Statistik im Jahr 1970 haben sich Arbeitnehmer in der ersten Hälfte eines Jahres so selten krankgemeldet wie von Januar bis Juni 2009. Der Krankenstand unter den gesetzlich Versicherten sank auf durchschnittlich 3,24 Prozent, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Im Gesamtjahr 2008 lag er bei 3,37 Prozent. Und das sind nur die Zahlen der gesetzlich Versicherten. Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation trauen sich ein Großteil der Arbeitnehmer und Selbständigen nicht zum Arzt zu gehen oder ihre Beschwerden auszukurieren. Tendenz steigend. Die Folgeschäden sind absehbar. Dabei könnte gerade die ruhigere Urlaubszeit zur Vorbeugung genutzt werden.
Ein kompletter Ursachendiagnosetag zur Abklärung der Symptome kann Aufschluss über chronische Krankheitsbilder geben. In der NaturaMed Klinik in Bad Waldsee wird zum Beispiel das biodynamische Eiweißprofil aus Brüssel genutzt, eine Methode, die in Deutschland einzigartig angeboten wird. Hier werden im Rahmen von umfangreichen Blutuntersuchungen 52 verschiedene Eiweißwerte ermittelt, die versteckte Form von Entzündungen, Infektionen, Hormonstörungen, Zivilisationskrankheitsrisiken oder Stoffwechselstörung aufdecken können. Dr. Mansmann: „Wir erleben gerade einen dramatischen Anstieg von BurnOut Symptomen, denn immer mehr Menschen verdrängen ihre Beschwerden wider besseres Wissen.“ Eine Präventiv-Woche kann in akuten Fällen ein wichtiger Schritt sein, damit den ersten Symptomen kein körperlich, seelischer Absturz folgen muss. Dort werden unter anderem Körperverständnis, psychologische Beratung und Maßnahmen zur Selbsthilfe vermittelt.
Die zwölf goldenen Regeln
1. Verleugnen ist Tabu
2. Lebensumstände verändern
3. Überengagement vermeiden
4. Isolation vermeiden
5. Schluss mit Überfürsorglichkeit
6. Kürzer treten
7. Unterscheiden Sie Wichtiges von Unwichtigem
8. Der Mut zum „Nein“
9. Achten Sie auf Ihr persönliches Tempo
10. Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers
11. Grübeln Sie weniger
12. Behalten Sie Ihren Sinn für Humor