Marrakesch im Herzen Marokkos verfügt mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern aus engen Gassen ohne Autoverkehr und einem ausgedehnten Bazar über einen unverfälschten exotischen Zauber.
In den Souks der Medina fertigen Handwerker Kessel, Kerzenständer, Laternen, Tabletts, Teekannen, Vasen an, nebenan türmen sich appetitliches Brandteiggebäck, gefüllte Hörnchen, Datteltörtchen und einen Schritt weiter sitzen Männer in nordafrikanischen Djellabah-Gewändern an mechanischen Nähmaschinen. Im Labyrinth der Gässchen, Treppen, Durchgänge, Gewölbe und Sackgassen kann man sich verlieren und eine faszinierende Welt erleben. Ende der sechziger Jahre beschrieb Elias Canetti in „Die Stimmen von Marrakesch“ die Stadt sehr eindringlich in vielen Momentaufnahmen.
Canetti streift durch die engen Straßen der Stadt; in der Mellah, dem Judenviertel Marrakeschs, beobachtet er die Seidenverkäufer, entdeckt rastlose, unruhige Händler, die mit wenigen Waren unterwegs sind und Winzigkeiten zum Verkauf anbieten. Seit Jahrhunderten scheint hier die Zeit fast stillzustehen.
Ein orientalischer Traum von einem Haus
Genau hier, in der Altstadt von Marrakesch hat der ehemalige Diplomat Herwig Bartels insgesamt sieben traditionelle marokkanische Riads, herrschaftliche Stadthäuser aus dem 13./14. Jahrhundert, miteinander verbunden und mit viel Geschmack zu einem Hotel wie aus Tausendundeiner Nacht umgestaltet.
Riads sind wahre Kleinode der marokkani-schen Architektur. Hinter ihren dicken Mauern und unauffälligen Türen ver-bergen sich prachtvolle Stadt-häuser mit oft luxuriöser Ausstattung. Echte Riads sind um einen begrünten Inne-nhof herum angelegt, der das Herz eines solchen Stadthauses bildet. Alle Räume sind zu diesem Patio hin ausgerichtet, die Häuser haben meist zwei bis drei Stockwerke. Durch die oft meterdicken Mauern sind diese ganzjährig gut temperiert, weshalb eine Klimaanlage – wenn überhaupt – selbst im Sommer nur im obersten Stockwerk nötig ist. Im Riyad El Cadi, das heute von Herwig Bartels Tochter Julia geleitet wird, verzaubern 14 Suiten und Zimmer, verteilt über sechs miteinander verbundene Patios, den Gast mit ihrer einzigartigen Atmosphäre. Die Vielfalt von Höfen, Gängen und Treppenhäusern unterstreicht das authentische orientalische Flair und passt zur Lage des Hauses inmitten der Medina von Marrakesch. Drei Salons und mehrere Alkoven laden den Urlauber zum Lesen oder Bridgespielen ein, zum Ausspannen oder zum Dämmerschoppen vor dem Diner. Auf den ausgedehnten Dachterrassen mit Blick auf den Hohen Atlas verführen Zelte und Liegestühle zum Sonnenbaden und entspannten Nichtstun.
Im Pool mit Gegenstromanlage kann man ein erfrischendes Bad nehmen.
Von Julia Bartels Vater stammt die sehr umfangreiche Bibliothek mit Literatur über Marokko, die heute allen Gästen zur Verfügung steht, ebenso wie eine reichhaltige Sammlung klassischer Musik.
Berberteppiche und Kelims
Im Wohnzimmer des Palmenhauses gibt es einen Fernseher und im hauseigenen Hammam können Gäste ausspannen und sich mit Massagen verwöhnen lassen. Bemerkenswert ist die international bedeutende Sammlung früher Berbertextilien, die wesentlich zum einzigartigen Charakter des Hauses beiträgt. Über alle Räume, Korridore und Treppenhäuser des Riyad El Cadi verteilt finden sich wertvolle Kunstwerke: frühe anatolische Kelims oder osmanische Stickereien, mittelalterliche Holzarbeiten aus Fes oder klassische chinesische Möbel, moderne Bilder, dörfliche Keramik aus Marokko und sogar ein Wandfries aus römischer Zeit. Dem europäischen Geschmack entsprechend wird orientalische Ornamentik im Riyad El Cadi sparsam eingesetzt und kommt dadurch umso effektvoller zur Geltung. Die Gesamtgestaltung des Hauses ist zurückhaltender als anderswo in marokkanischen Häusern aber sehr hochwertig und edel.
Wohnen wie bei Freunden
Im Riyad El Cadi werden seit seiner Eröffnung im Jahr 2000 die Urlauber so verwöhnt, als wären sie zu Gast bei Freunden. Es gibt weder eine Hotelbar noch eine Hotellobby, dennoch wird am Service nicht gespart: Auf Wunsch werden Gäste am Flughafen abgeholt, es gibt einen Wäsche- und Bügelservice. Der ausgezeichnete Koch zaubert mit seiner großen Palette an Gerichten kulinarische Genüsse auf den Tisch. Der Tag beginnt mit einem französisch geprägten Continental Breakfast. Am Abend gibt es – nach individueller Vorbestellung – Spezialitäten der marokkanischen und internationalen Küche.
Zum guten Essen steht eine großzügige Auswahl an lokalen Weinen sowie ausgezeichneten deutschen und französischen Weinen bereit, insbesondere einige herausragende Bordeaux-Weine.„Marokko ist das Land, wo alles irgendwie möglich ist“, sagt Julia Bartels.Und so organisieren sie und ihr Team für die Gäste individuelle Stadtführungen, Kamelritte, Tagesausflüge ins nahegelegene Atlas-Gebirge oder Fahrer und Fahrzeuge für Ausflüge.
Hochzeit im Berberzelt
Ein Insider-Tipp ist das Riyad El Cadi für Paare, die mit orientalischem Flair heiraten wollen. Seit Jahren richtet Julia Bartels exotische Hochzeiten und Polterabende mit Musik und Bauchtanz oder den berühmten Trancetänzen der Gnauer-Mönche aus. Im original Berberzelt kann das Brautpaar sein Hochzeitsgelübde ablegen, auf Wunsch mit einem evangelischen Pfarrer aus Casablanca. Wer es konventioneller mag, gibt sich in der katholischen Kirche von Marrakesch das Ja-Wort.
Eine Hochzeitsfeier im Riyad el Cadi kann beispielsweise so aussehen: Zur feierlichen Stunde des Muezzins am Nachmittag nimmt die Hochzeitsgesellschaft ein Glas Champagner als Aperitiv auf der Terrasse oder unter den Orangenbäumen im Haupthof. Anschließend schreitet man in das Berberzelt, wo der Pfarrer und die Trauzeugen das Brautpaar erwarten. Auf einem der Balkone über dem Hof steht die in weiße marokkanische Jelabas gekleidete Männer-Musikgruppe, die auf lokalen, lautenähnlichen Instrumenten musiziert. In der ebenso urtümlichen wie exotischen Atmosphäre des Berberzeltes legt das Brautpaar sein Hochzeitsgelübde ab. Diesen feierlichen Augenblick lässt die Gesellschaft bei einem romantischen Abendessen unter freiem Himmel auf der Terrasse ausklingen. Später wird im Hof oder im Salon getanzt und gefeiert. Ein Discjockey und Gnauer-Tänzer oder eine Bauchtänzerin sorgen für Stimmung.
Die in der Ausrichtung von Hochzeitsfeiern sehr erfahrene Hoteldirektorin Julia Bartels plant gemeinsam mit dem Brautpaar die gesamte Zeremonie, bis hin zur Platzierung der Gäste.
Für Hochzeiten, Familienfeiern oder größere Reisegruppen kann das gesamte Haus gemietet werden. Hauptreisezeiten liegen im Frühjahr und Herbst, sowie über Weihnachten und Neujahr.
Das Hotel im Internet: www.riyadelcadi.com
Bildquelle: Hotel Riyad el Cadi