Gründe, sich ein Tattoo stechen zu lassen, gibt es viele – Gründe für eine Entfernung häufig noch viel mehr. Denn die Entscheidung für ein buntes Hautbild erfordert im Vorfeld einige Überlegungen. „In meiner Praxis erlebe ich es vielfach, dass sich Tätowierte zuvor nicht ausreichend mit möglichen Konsequenzen auseinandergesetzt haben. Dazu gehören neben dem Namen des Ex-Partners auch eventuelle Auswirkungen auf den Job“, erklärt Diplom-Physiker und Laserspezialist Holger May vom LASER Forum Essen. Moderne Methoden der Tattoo-Entfernung helfen jedoch weiter und stellen das Hautbild vollständig und ohne früher übliche hässliche Ränder wieder her.
Schritt für Schritt zur natürlichen Haut
Im Vergleich zu anderen Verfahren wie Dermabrasion oder chirurgischen Eingriffen liegt der Vorteil der Tattoo-Enfernung mittels Laser in der Hauterhaltung. Bei diesem schonenden Verfahren bestrahlen extrem kurze Lichtimpulse mit bestimmten Wellenlängen die betroffene Hautstelle. Das führt zu einer regelrechten Zersprengung der Tätowierung – die so entstehenden Kleinteile transportiert der Körper, wie beim Schorf auf einer Wunde, im Anschluss über die Haut ab. Die Anzahl der Sitzungen hängt dabei von der Größe des Hautbilds ab. „Je nachdem, ob es sich um ein Eigen- oder ein Profitattoo handelt, dauert die vollständige Entfernung in der Regel zwischen fünf und zehn Sitzungen“, weiß Holger May aus jahrelanger praktischer Erfahrung. Neben Tätowierungen eignet sich der Laser auch zur Entfernung von Pigment- oder Altersflecken sowie PermanentMake-up.
Vollständig und narbenfrei
Bot die Technik bis vor einiger Zeit noch keine Möglichkeit einer Tattoo-Entfernung ohne bleibende Ränder oder Narbenbildung, verschafften neue Hightech-Laser tadellose Ergebnisse. Zudem führt die verkürzte Pulsdauer des Lasers zu weniger Hautirritationen. „Ließen sich rote Farben bisher schlecht oder gar nicht entfernen, können wir heute auch dort Abhilfe schaffen. Neuartige grüne Laser ‚schlucken’ die Farbe und die Hautbilder verschwinden vollständig“, ergänzt May. Im Anschluss an die Behandlung gehen Patienten ihrem gewohnten Alltag nach, auch eine längere Kühlungsphase entfällt. Lediglich ein Verzicht auf ausgiebige Sonnen- oder Saunabäder und Kontaktsportarten sollte erfolgen.
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