Lippenherpes ist für die Betroffenen ein großes Ärgernis – und zwar aus mehreren Gründen. Zum einen kehren die Bläschen – wenn es einmal einen Ausbruch gegeben hat – immer wieder und zum anderen leiden die Patienten teils große Schmerzen beim Essen, Lachen und Sprechen, denn wann immer die Lippen in Bewegung sind, wird die wunde Stelle natürlich auch mit beansprucht.
Ein weiteres Problem, worunter Frauen und Männer mit Herpes an der Lippe sehr stark leiden, ist die ästhetische Komponente: Die stark geschwollene Lippe mit den verkrusteten Bläschen beeinträchtigt das Erscheinungsbild erheblich und die Betroffenen fühlen sich in der Zeit des Ausbruchs geradezu auf die Herpesbläschen reduziert, weil sie das Gefühl haben, dass die Blicke der Gesprächspartner immer wieder zu dem erkrankten Areal wandern und sich Ekel im Verhalten des Gegenübers abzeichnet.
Das Schlimme daran: Die unschöne Hautveränderung lässt sich aufgrund der Unebenheiten auch von einem Make-up-Profi mit Anleitung nicht ohne Weiteres mit Pflastern, Camouflage und Puder oder auch Lippenstift abdecken.
Zudem sollte während des Ausbruchs weitgehend auf den Gebrauch von Kosmetika an den betroffenen Stellen verzichtet werden, um eine Schmierinfektion anderer Hautareale etwa mit dem Make-up-Schwämmchen oder eine Neuinfektion beim Wiederverwenden der Produkte zu vermeiden. Die Heilung könnte zudem verlangsamt werden, wenn die Inhaltsstoffe der Make-up-Artikel in die Wunde gelangen.
Wieder einmal Lippenherpes: Was tun?
Am besten ist es also, während des Ausbruchs völlig auf Make-up zu verzichten und in diesem Zeitraum auch von Kontaktlinsen auf die Brille umzusteigen. Das ist wichtig, da in der Regel eine Behandlung der Bläschen mit antiviralen Cremes erfolgt und so vermieden werden kann, dass sich das Virus durch ein unbedachtes Reiben in der Augenpartie nach dem Auftragen ausbreiten kann. Vor allem Frauen, die sich gern stylen, fürchten deswegen einen Herpes-Ausbruch, weil sie sich dann ungeschminkt und mit einer verunstalteten Lippe zeigen müssen. Da Herpes zudem bei vielen Menschen mit Stresseinwirkung in Verbindung steht, kommt der Ausbruch natürlich immer besonders ungelegen, beispielsweise bei einem Vorstellungsgespräch oder einem Date.
Die einzige Lösung ist die Vermeidung jener Faktoren, die als Auslöser gelten. Das Virus bekommt man zwar nicht aus dem Körper, doch wenn man starke Sonneneinstrahlung und Temperaturschwankungen meidet, das Immunsystem stärkt und zudem eine gewisse Stressresistenz aufbaut, dürfte sich die Anzahl der Ausbrüche deutlich verringern. Neue vorbeugende Mittel, die das Auftreten der Bläschen bei täglicher Anwendung verhindern sollen, sind ebenfalls auf dem Markt und können helfen, die gefürchteten Ausbrüche zu verhindern.