Horoskope als Inspiration – was steckt dahinter?

Das Lesen von Horoskopen ist ungemein interessant. Ja, teilweise scheinen selbst die Aussagen in den Weissagungen in Tages- oder Wochenzeitungen bis auf das letzte Detail zu stimmen. Sie vermögen es sogar, uns ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern oder uns in der Hoffnung schwelgen zu lassen, das Glück in der Lotterie sei uns hold. Hin und wieder einen Blick in die Horoskope zu wagen, auch einmal eine Wahrsagerin zu besuchen, sich die Karten legen zu lassen oder sich selbst mit den esoterischen Vorhersagen zu befassen – all die Wunder bergen keine Gefahr. Solange nicht die vermutliche Weissagung das Leben bestimmt.

Der Wunsch ruht auf alten Beinen

Schon lange, bevor überhaupt an den Druck von Tageszeitungen gedacht wurde, entbrannte in den Menschen der Wunsch, einen Einblick in ihre eigene Zukunft zu erhalten. Einige wenige, meist Gelehrte, schienen den Wunsch durchaus erfüllen zu können. Bis heute wird spekuliert, ob die ägyptischen Pyramiden nicht eine Art Vorhersage aus den ältesten Zeiten darstellen und wer kam im vergangenen Jahr an den Prophezeiungsdiskussionen um das Ende des Maya-Kalenders herum?

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Es scheint ganz so, als sei das Interesse an Esoterik und Wahrsagungen kein moderner Lifestyle. Propheten und Gelehrte wie Nostradamus, Galileo Galilei und viele, die in ihre Fußstapfen traten, befassten sich jedoch selten mit direkten personenbezogenen Vorhersagen. Ganz im Gegenteil, sie versuchten, die weitere Geschichte der Menschheit aus den Sternen zu lesen, schrieben ihre Vermutungen nieder und entfachen noch heute genügend Diskussionen, ob nicht das eine oder andere geschichtliche Ereignis tatsächlich auf eine Vorhersage zurückzuführen sei.

Eine prominente Vorhersage

Es kam dennoch durchaus vor, dass sich die damaligen Propheten mit Aussagen befassten, die eine wichtige Persönlichkeit betrafen. Nostradamus verfasste zu seinen Lebzeiten nicht nur wissenschaftliche Werke, die das damalige Wissen in den Schatten stellten. Da seine Aussagen die Auffassungen der Kirche widerlegten, flüchtete der Gelehrte an den Hof von König Heinrich II. Längst hatte sich herumgesprochen, dass er Nostradamus offenbar die Zukunft hervorsagen konnte und die Gattin des Königs bat den Gelehrten, eine Weissagung zu treffen.
So geschah es, dass Nostradamus den Tod des Königs sah und prophezeite, dass der König, den Nostradamus als alten Löwen bezeichnete, von einem Jüngeren getötet würde. In der Tat, diese Vorhersage traft ein, denn in einem Turnier wurde Heinrich II. von einem Ritter verwundet und erlag seinen Verletzungen. Der Clou an der Vorhersage ist, dass beide Männer ein Schild trugen, das der Kopf eines Löwen zierte.
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Zufallstreffer oder Glaube?

Ob den damaligen Prophezeiungen Glauben geschenkt werden darf oder ob die heutigen Vorhersagen hier zutreffen, muss in erster Linie jeder für sich selbst entscheiden. Sicher ist: Sie können eintreffen. Ebenso sicher ist aber auch, dass keine Prophezeiung eine Wahrheitsgarantie bietet. Einzig Personen, die so fest an die Erfüllung glauben, können unbewusst durch ihre Handlungen das Eintreten der Vorhersage herbeirufen. Glaubt jemand aufgrund eines Horoskops, am Montag einen Unfall im Haushalt zu erleiden, kann er tatsächlich unbewusst so unsicher werden, dass er von der Leiter stürzt. Auf der anderen Seite können Horoskope aber auch in der heutigen Zeit helfen, sich selbst neu einzuschätzen. Jeder kennt einen Satz, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht, weil er zu sehr auf einen selbst zutrifft. Wie wäre es, die Aussage genauer zu beleuchten und zu überlegen, ob die Aussage nicht tatsächlich einen persönlichen Wert enthält?





Bildquelle: Markus Wegner + Wolfgang Dirscherl - Pixelio.de


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