Berlin, 26. Februar 2009: Der VKE-Kosmetikverband spricht sich vor dem Hintergrund zunehmender Fälle von Produktfälschungen im Kosmetiksegment für eine konsequentere und schärfere Bestrafung von Produkt- und Markenpiraten aus.
Die Hersteller von Parfüms beziehungsweise Kosmetikprodukten sind in einem steigenden Umfang von Produkt- und Markenpiraterie betroffen. So hat sich der Wert der durch den deutschen Zoll sichergestellten Waren zwischen 2005 und 2007 mehr als verfünffacht. Auf europäischer Ebene gibt es bei der absoluten Zahl der beschlagnahmten Produkte Steigerungsraten von 264 Prozent.
Anlässlich der Auftaktveranstaltung zur Roadshow der Ausstellung „Schöner Schein. Dunkler Schatten“ erklärt Martin Ruppmann, Geschäftsführer VKE-Kosmetikverband: „Wer gefälschte Düfte oder Kosmetikprodukte kauft, begeht mittelbar Diebstahl und macht in aller Öffentlichkeit deutlich, dass ihm das vielfache Leid der Menschen in der illegalen Produktion egal ist. Ferner billigt er Geldwäsche und Drogen- bzw. Waffenschmuggel, die häufig durch den Handel mit gefälschten Markenartikeln finanziert werden. Produkt- und Markenpiraterie muss vom Gesetzgeber und den zuständigen Behörden endlich als gefährliche Wirtschaftskriminalität angesehen werden. Wir fordern daher eine konsequentere Umsetzung der vorhandenen strafrechtlichen Vorschriften, eine härtere Ausschöpfung der vorgesehenen Strafmaße sowie die Einführung einer Mindestfreiheitsstrafe von einem halben, besser noch einem Jahr für gewerblich begangene Schutzrechtsverstöße.“
Die Kosmetikindustrie versucht zusätzlich zu diesen Forderungen durch eine intensive Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden und durch verstärkte kooperative Anstrengungen mit anderen betroffenen Industriezweigen bzw. deren Verbänden im Bereich der Verbraucheraufklärung ein weiteres Ausufern des Problems zu verhindern. Ziel ist es, der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass der Kauf gefälschter (Kosmetik)Produkte keine Bagatelle ist, sondern dadurch der organisierten Kriminalität massiv Vorschub geleistet wird und die Verbraucher sich einer hohen Gesundheitsgefährdung aussetzen.
Quelle: kosmetikverband.de