Verschiedene Formen des Hautkrebs auf dem Vormarsch – Mehr als 100.000 neue Fälle jährlich. Derzeit erkranken in Deutschland jedes Jahr mehr als 100.000 Menschen an den verschiedenen Formen des Hautkrebses. Experten auf der 8. Jahrestagung der GD Gesellschaft für Dermopharmazie in Halle rechneten mit einer jährlichen Zuwachsrate von drei bis acht Prozent. Damit werde Hautkrebs zu einer zunehmenden Belastung für das Gesundheitssystem, hieß es.
Hautkrebs – eine Krankheit mit Geschichte
Hautkrebs befindet sich schon lange im Blickpunkt der Medizin. Bereits 1775 wurde als eine der ersten Berufskrankheiten ein erhöhtes Hautkrebsrisiko bei Schornsteinfegern beschrieben. Es dauerte jedoch noch mehr als 100 Jahre, bis 1894 bei Seeleuten erstmals ein direkter Zusammenhang zwischen beruflich bedingter Sonnenbelastung und der Entwicklung von Hautkrebs gesehen wurde. Dennoch gilt Hautkrebs, der durch intensive Sonneneinstrahlung am Arbeitsplatz entstanden ist, bis heute nicht als anerkannte Berufskrankheit.
Im Wesentlichen werden drei verschiedene Hautkrebsarten unterschieden: der Basalzellkrebs (Basaliom), der Stachelzellkrebs (Spinaliom) und der bösartige schwarze Hautkrebs (malignes Melanom). Basaliom und Spinaliom, die auch „heller Hautkrebs“ genannt werden, sind weltweit am weitesten verbreiteten. Sie treten vor allem an Körperstellen auf, die der Sonne stark ausgesetzt sind. Dazu gehören Nase, Ohren, Glatze, Lippen oder die Augenregion und darüber hinaus Hände und Unterarme. Betroffen sind besonders Menschen, die im Freien arbeiten wie Straßenarbeiter, Bauern, Seeleute oder Bergführer, die oftmals über Jahre oder Jahrzehnte nicht oder nicht ausreichend geschützt der Sonne ausgesetzt sind.
Basaliom und Spinaliom
Das Basaliom ist mit etwa 80.000 Neuerkrankungen pro Jahr der häufigste Hautkrebs; er sieht aus wie ein kleiner, grauweißer Knoten. Auch das Spinaliom (etwa 20.000 Neuerkrankungen) ist meist knötchenförmig, dafür aber intensiver gerötet.
Melanom
Noch bedrohlicher als die hellen Hautkrebsarten ist das maligne Melanom, das bereits sehr früh beginnt, Metastasen zu bilden. Oft ist der Tumor nur wenige Millimeter dick, wenn er sich bereits in entfernte Organe abgesiedelt hat. Im fortgeschrittenen Stadium verläuft die Erkrankung meist tödlich. Experten schätzen, dass derzeit bis zu 10.000 Menschen in Deutschland jährlich an schwarzem Hautkrebs erkranken.
Hauptursache für die deutliche Zunahme aller Hautkrebsarten ist nach Meinung der Experten der intensive Kontakt der Haut mit Sonnenlicht. „Das Freizeitverhalten und die Kleidungsgewohnheiten haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert“, so Diepgen. Zwar mache der zeitliche Anteil des Urlaubs weniger als zehn Prozent aus, doch liege die UV-Belastung durch Sonnenlicht währenddessen oft um ein Vielfaches höher als im Alltagsleben. „Vor allem die Strahlenbelastung im Kindesalter sowie die intensive, zu Sonnenbränden führende Einstrahlung während des Urlaubs haben sich als besonders risikoreich erwiesen“, sagte Diepgen. Weitere wichtige Gründe für das vermehrte Auftreten von Hautkrebs sind die erhöhte Lebenserwartung der Bevölkerung sowie die stetige Abnahme der Ozonschicht und die damit einhergehende erhöhte UV-Belastung der Haut.
Vorbeugen durch Sonnenschutz
Da dem UV-Licht bei der Entstehung aller Hautkrebsarten wesentliche Bedeutung zukommt, gilt Sonnenschutz als erste und wichtigste Maßnahme. Ganz gleich, ob beruflich oder privat – vor Hautkrebs kann man sich schützen.
Quelle: Gesellschaft für Dermopharmazie
